| Pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken

RefKo-Projekt Rheinland-Pfalz: Digitalisierung und innovative Technologien setzen neue Maßstäbe in der Referendarausbildung

Das im März 2023 gestartete landesweite Projekt RefKo (= Referendariat.Koordination, siehe Pressemeldung vom 21.06.2023) setzt mit einer Reihe innovativer Maßnahmen neue Akzente in der Referendarausbildung in Rheinland-Pfalz. Durch den gezielten Einsatz digitaler Lehrmaterialien und zukunftsweisender Lernmethoden wird das Rechtsreferendariat an den rheinland-pfälzischen Oberlandesgerichten auf die Anforderungen der modernen Berufspraxis ausgerichtet.
von links nach rechts: RinLG Jeanne-Isabelle Wimmers, Richterin Dr. Sabrina Balz, RinAG Sandra Grün, Richterin Johanna Rosbach, RLG Mats Becker und RinLG Dr. Kathrin Lang (vorne mittig).
von links nach rechts: RinLG Jeanne-Isabelle Wimmers, Richterin Dr. Sabrina Balz, RinAG Sandra Grün, Richterin Johanna Rosbach, RLG Mats Becker und RinLG Dr. Kathrin Lang (vorne mittig).

Im Mittelpunkt dieser Weiterentwicklung stehen die digitalen Lehrmaterialien für die Zivilstation, die mittlerweile rund 950 Seiten umfassen. Sie beinhalten neben umfangreichen Handreichungen eine Vielzahl prüfungsrelevanter Fälle, Formulierungsvorschläge, Medienhinweise und Wiederholungsfragen, die den Referendarinnen und Referendaren eine fundierte und flexible Vorbereitung auf ihre Prüfungen ermöglichen. So können sie ihre Kenntnisse gezielt vertiefen und sich zugleich optimal auf die berufliche Praxis vorbereiten.

Parallel wird aktuell an weiteren Lehrmaterialien gearbeitet: Derzeit entstehen umfangreiche Unterlagen für die Zwangsvollstreckungs-Arbeitsgemeinschaft. Zeitnah werden auch die Rechtsanwalts- und Strafstation in den Fokus genommen, um die Referendarausbildung in diesem Bereich ebenfalls umfassend zu modernisieren.

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist zudem die halbjährlich angebotene virtuelle Einführungsveranstaltung für alle neu eingestellten Referendarinnen und Referendare. Neben der Vermittlung wichtiger organisatorischer Informationen und rechtlicher Rahmenbedingungen bietet sie Gelegenheit, Fragen rund um die Ausbildung zu klären. Damit schafft RefKo von Beginn an eine unterstützende Struktur, die den Einstieg in die Referendarausbildung erleichtert und zu einem erfolgreichen Verlauf beiträgt.

"Einblicke" der besonderen Art bietet eine von Prof. Simon Heetkamp (Technische Hochschule Köln) entwickelte Virtual-Reality-Technologie, die in die Referendarausbildung integriert werden kann. In den Arbeitsgemeinschaften der Zivilstation des Landgerichts Koblenz wurde für die Referendarinnen und Referendare bereits die Möglichkeit geschaffen, mithilfe von VR-Brillen praxisnah die Durchführung einer Zeugenvernehmung zu üben. Die im „Zeugensimulator“ integrierten Zeugen reagieren realistisch auf alle gestellten Fragen. Durch unerwartete Reaktionen und Herausforderungen werden die Teilnehmenden auf die tatsächlichen Anforderungen im Gerichtssaal vorbereitet. Ein innovativer Ansatz, um die juristische Ausbildung praxisorientiert zu bereichern.

Derzeit wird auf Initiative der RefKo mit der Einführung der Lernplattform „Moodle“ begonnen. Diese wird dazu dienen, Unterrichtsmaterialien zentral bereitzustellen und die Kommunikation zwischen den Referendaren, den Ausbildungsstellen sowie dem Koordinatorenteam weiter zu optimieren. Daneben bietet „Moodle“ auch die Möglichkeit, Multiple-Choice-Tests, Abgabemöglichkeiten für Falllösungen sowie Klausuren direkt über die Plattform zu verwalten und durchzuführen.

Durch diese umfangreichen digitalen Neuerungen setzt RefKo neue Maßstäbe in der Referendarausbildung und positioniert sich als Vorreiter im Bereich der modernen juristischen Ausbildung.

Für weitere Informationen und zur Kontaktaufnahme steht die RefKo unter der zentralen E-Mail-Adresse Referendariat.Koordination(at)ko.jm.rlp.de zur Verfügung.

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